Das Mordhaus by Moe Teratos

Das Mordhaus by Moe Teratos

Autor:Moe Teratos
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 2013-01-12T23:00:00+00:00


3.Tag – Donnerstag

Kapitel 15

Wir befanden uns auf dem Weg zum Tatort. Es war mittlerweile nach Mitternacht. Ich fuhr mit Diana in meinem Dienstwagen. Schroer fuhr in seinem voraus. Die Leichen wurden vor einer Kirche von einer Passantin gefunden, die unverzüglich die Polizei gerufen hatte. Diese sperrte alles ab und rief die Mordkommission.

»Was ist eigentlich mit Paul? Wollte der Chef ihn nicht mitbringen?«, unterbrach ich das gespannte Schweigen zwischen mir und meiner Partnerin.

»Er hat ihn nicht erreicht.«

»Schon wieder nicht?«

»Er hat keine Bereitschaft, und außerdem bin ich nicht ganz unglücklich, dass ich ihn im Moment nicht oft sehen muss.« Sie räusperte sich. »Schroer hat Pauls Kollegen erreicht, aber der wusste auch nicht, wo er ist.«

»Ja und? Auch wenn wir keine Bereitschaft haben, müssen wir rund um die Uhr erreichbar sein, das weißt du doch.« Seltsame Gedanken fanden ihren Weg in meinen Kopf. Benahm sich Paul erst seit dem Zwischenfall mit Diana komisch? Ich durchforstete meine Erinnerungen nach Auffälligkeiten.

Ich fragte Diana: »Benimmt sich Paul erst seit eurem …, ich nenne es mal Streit, seltsam oder schon länger?«

»Wie meinst du das?«

Ich spürte förmlich Dianas fragenden Blick, aber ich schaute sie nicht an, hielt meine Augen auf den Verkehr gerichtet.

»Er kommt in letzter Zeit zu spät, ist leicht reizbar, sieht müde und gestresst aus und ist selten erreichbar. Ist dir das nicht aufgefallen?«

Sie schwieg einen Moment. »Kann sein, dass es schon vor unserem Streit so gewesen ist. Ich könnte es nicht beschwören.«

»Als du mit seiner Frau telefoniert hast, klang sie normal?«

Diana schien langsam zu verstehen. »Du meinst doch nicht etwa …? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.«

»Überleg doch mal.« In mir breitete sich eine altbekannte Hitze aus, die mich befiel, wenn ich meinte, eine Spur gefunden zu haben. »Er hat eine Frau und eine Tochter in ungefähr demselben Alter wie die Opfer.«

Diana stieß hörbar Luft aus. »Es stimmt, er benimmt sich seltsam, aber glaubst du im Ernst, er könnte unser Killer sein?«

Glaubte ich das wirklich? Oder suchte ich nach einem Strohhalm, an den ich mich klammern konnte, weil ich sonst nicht weiterwusste?

»Ich weiß nicht.« Schroer hielt an der Straßenseite an, ich parkte hinter ihm. Blaulicht erhellte die Nacht. »Ich werde unserem Chef von meiner Vermutung wegen Paul erzählen. Alles Weitere soll er entscheiden.«

Wir stiegen aus dem Wagen, ich zündete mir eine Zigarette an und wir folgten Schroer zu einem neuen Ort des Grauens.



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